Fibrinolyse bezeichnet den Abbau von Fibrin in Blutgerinnseln. Dieser Prozess wird durch verschiedene Kofaktoren, Inhibitoren und Rezeptoren streng reguliert. Das Hauptprotein, das für die Fibrinolyse verantwortlich ist, heißt Plasmin.
Arten der Fibrinolyse
Es gibt zwei Haupttypen:
- Primäre Fibrinolyse: Sie tritt natürlich auf und verhindert, dass sich natürlich vorkommende Blutgerinnsel bilden.
- Sekundäre Fibrinolyse: Sie tritt infolge eines externen Faktors auf, z.B. durch Medikamente oder eine medizinische Erkrankung.
Beteiligte Enzyme:
- tPA, Plasminogen (Proenzym, Plasmin ist das Enzym)
- Kontaktwegfaktoren (FXII, Prekallikrein und hochmolekulares Kininogen)
- Gewebe-Typ Plasminogen Aktivator: Er wandelt Plasminogen in Plasmin um, wenn es an ein unlösliches Protein, wie Fibrin, gekoppelt ist.
Kofaktor: Polyphosphate, Fibrin
Fördermittel: Bradykinin (setzt tPA frei)
Ablauf der Fibrinolyse:
- Freisetzung von Plasminogen-Aktivatoren: Verletzte Endothelzellen produzieren tPA, den Haupt-Plasminogen-Aktivator, ins Plasma. Bei Kontakt mit subendothelialen Matrixproteinen wird der Faktor XII aktiviert. Er bildet einen Komplex mit hochmolekularem Kininogen (HMWK) und Prekallikrein. Dieser Komplex ist für die Bildung von Kallikrein aus Prekallikrein und Bradykinin aus HMWK verantwortlich.
- Plasminproduktion: Plasminogen interagiert mit Fibrin über Lysinreste. Plasminogen-Aktivatoren wandeln dieses gebundene Plasminogen in Plasmin um, welches dann am Gerinnsel haften bleibt. Diese Aktivatoren haben eine geringe Affinität zu nicht-gebundenem Plasminogen.
- Gerinnselauflösung: Plasmin löst vernetztes Fibrin auf und setzt Bruchstücke verschiedener Größen frei, die als vernetzte Abbauprodukte oder X-Oligomere bekannt sind. D-Dimer ist das kleinste dieser Produkte. Plasmin spaltet auch Fibrinogen und lösliches Fibrin, was zur Bildung von Fibrinogen-Abbauprodukten (FDPs) führt. Die Lyse des Gerinnsels stellt schließlich die Durchgängigkeit der Gefäße wieder her.